Von Kottenbotter, Kaffeetafeln und neuer Bergischer Küche
Traditionelle bergische Spezialitäten
Bergische Köstlichkeiten entstammen ursprünglich einer deftigen Küche mit schlichten Zutaten. Probiere doch mal „Kottenbotter“. Die Doppeldecker aus Grau- oder Schwarzbrot sind belegt mit Butter, Mettwurst, Zwiebeln und Senf. Sie waren früher ein typisches Frühstücksbrot der Schleifer.
Kündigte sich Besuch an, kam früher alles auf den Tisch, was die Speisekammer hergab: „Koffeedrenken met allem Dröm on Dran“. Heute wird die Bergische Kaffeetafel in vielen Gaststätten und Restaurants zelebriert. Serviert werden Rosinenstuten und Schwarzbot, Honig, Rübenkraut, Quark und Käse, Milchreis mit Zimt und Zucker sowie Bergische Waffeln mit heißen Kirschen und Schlagsahne. Mittendrin thront die „Dröppelminna“, ein Vorläufer der modernen Kaffeemaschine. Stelle eine Tasse unter den Zapfhahn der Zinnkanne und sieh, wie der Kaffee „hineindröppelt“.
Die schlankere Variante der Bergischen Kaffeetafel besteht aus Bergischen Waffeln mit heißen Kirschen und Sahne. Wahlweise auch mit Milchreis oder Eis. Bei den Kalorien aber kommt beides ungefähr auf das gleiche hinaus.
Neue kulinarische Interpretationen
Deftiger sind „Pillekuoken“ und „Riefkuoken“. Das eine ist eine Art Pfannkuchen, das andere ein kross, in Fett gebratenes Kartoffelküchlein, das früher als Arme-Leute Essen galt. Heute schmeckt es köstlich mit Lachs oder Apfelmus, Rüben- oder Apfelkraut.
Die neue Bergische Küche interpretiert traditionelle Speisen wie Rübstiel, Heringsstipp und Graupen auf neue Weise – ein klein wenig leichter. Und hast du schon einmal Pumpernickel als Dessert gegessen?
Zur Verdauung nach einem herzhaften Mahl empfiehlt sich ein Korn, Weinbrand oder Likör. Ein original Bergischer, versteht sich. Seit 1823 werden in der Destille Frantzen in Remscheid hochprozentige Köstlichkeiten hergestellt.