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  4. Haus Müngsten: Ausflugziel, Arbeitsstätte, Ort der Begegnung

    Sie ist die Chefin. Sabine Groß. Gastronomin aus Leidenschaft. Sie arbeitet dort, wo andere relaxen. Ihr Einsatzort: Haus Müngsten.

    Ein Industriedesignbau im Stahlgewand mit riesigen Glasscheiben, in denen sich bei Sonnenschein die Müngstener Brücke spiegelt. Deutschlands höchste Eisenbahnbrücke verbindet die Städte Remscheid und Solingen. Unten im Tal der Wupper ist es ebenso.

    „Ein Haus, drei Etagen, tausend Möglichkeiten“ lautet das Motto von Haus Müngsten. Ein Ort der Begegnung. Mit Blick auf ein imposantes Wunderwerk der Technik. Brücken verbinden.

    Das Besondere und für Sabine Groß so ganz normal: Das Haus wird von der Lebenshilfe Solingen betrieben, ebenso die Schwebefähre im Brückenpark Müngsten. Erfolgreiche, gelebte Integration. Ganz alltäglich, ganz selbstverständlich. Mitarbeiter arbeiten und leben miteinander.

    Eher unauffällig erledigt sie ihre Arbeit. So wie das ganze Team. Hand in Hand. Dafür sorgen, dass die Gäste sich wohlfühlen. Jeder an seinem Platz, damit alles reibungslos funktioniert. Und das ist an Wochenenden, Feiertagen und in den Ferien eine große Herausforderung. Besonders bei schönem Wetter.

    Sie ist die Ruhe selbst. Souverän, freundlich, klar. Dass Sabine Groß Kölnerin ist, merkt man auf den ersten Blick nicht. Was sie ins Bergische Land verschlug? Sie verliebte sich in einen Düsseldorfer – unwissend im Urlaub. Doch da war es schon um sie geschehen. Inzwischen sind die beiden viele Jahre glücklich verheiratet. Das Bergische Land sei ein ideales, neutrales Land dazwischen, sagt sie. Gemeinsam mit ihrem „Düsseldorfer Jung“ leitet sie nicht nur Haus Müngsten, sondern auch die Eissporthalle im Südpark Solingen.

    Für Sabine Groß ist ein freundliches Betriebsklima sehr wichtig. Jeder wird respektiert, aber auch gefordert. Der Gastronomiebetrieb ist ein barrierefreies Zwei-in-Eins-Haus. Im Tagesgeschäft arbeiten elf Menschen mit Handicap – hinter der Theke, im Service, in der Küche. Ein kleines weiteres Team kümmert sich um Events und Veranstaltungen im Haus.

    Es fällt auf: Auf den Tischen liegen keine Speisekarten. Sabine Groß erklärt, dass klare Strukturen und Abläufe bei der Integrationsarbeit wichtig seien, damit alles liefe wie ein Uhrwerk. Läge keine Karte auf dem Tisch, wisse der Mitarbeiter, dass er noch die Bestellung aufnehmen müsse.

    Den Spruch „Draußen gibt es nur Kännchen“ gäbe es im Haus Müngsten nicht, betont die gelernte Betriebswirtin. Auch die Tische seien nicht in Kellner-Zonen eingeteilt. Der Gast kann bei allen eine Bestellung aufgeben und auch bei jedem bezahlen.

    Es fällt kaum auf, dass es ein Integrationsbetrieb ist. Das sei auch nicht nötig, meint die Chefin. Die Mitarbeiter würden das auch nicht wollen, so groß weiter. Sie seien stolz darauf, im ersten Arbeitsmarkt tätig zu sein.

    Müngsten ist ein Ort der Begegnung. Raum für jeden. Natur trifft auf Technik. Menschen treffen auf Natur und Technik. Menschen treffen Menschen.

    Mitten in der Natur an der Wupper gelegen, unweit der Stelle, wo sich die bergischen Städte Remscheid, Solingen und Wuppertal treffen. An der Napoleonsbrücke. Wo der Bergische Weg längs führt.

    Infos

    Haus Müngsten
    Müngstener Brückenweg 71
    42659 Solingen
    Tel. +49 (0)212 / 23 39 32 20
    E-Mail: info@haus-muengsten.de
    Internet: www.haus-muengsten.de

    Sabine Gross

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